Das Thema ums leckere Essen 🙂 Als Labrador Besitzer ist es wohl für die Meisten bekannt, dass diese Futter lieben. Zumindest mal locker 90% aller Labradore tun das. Und ganz viele andere Rassen ja ebenfalls. Wir nutzen auch Futter als Belohnung für gutes Verhalten unserer Hunde. Also machen wir für den Hund einen absoluten Mehrwert um das Thema Futter, was aus Sicht der Hundepsychologin in mir total Sinn macht. So verknüpft man einige Probleme positiv.. mit Futter!
Und nun hast du einen Familienhund und noch zwei Kinder dazu. Gerne auch mehr oder weniger, das ist ja völlig egal. Aber jeder Kind Besitzer weiß wo die Kekskrümel überall sind und Kinder die sitzen bleiben beim Essen? Was ist das denn bitte schön! Mit dem Keks wird rum gerannt, die Brotdosen sind immer mit tollen Sachen gefüllt und stehen auf kleinen Tischen, die Kinder sollen ja auch dran kommen. Picknick auf dem Boden, ein Stück Wassermelone bei dem tollen Sommer einfach so zwischendurch. Und wo setzt das Kind sich dann hin mit dem Essen?
Genau! Auf die Hundedecke, neben den Hund 🙂 Und das Thema Impulskontrolle für den Hund wird plötzlich essentiell wichtig. Wie schnell reagierst du als Mama oder Papa? Was hast du für einen Hund und wie findet der das? Unsere Lucy ist da Gott sei Dank sehr entspannt, sie setzt sich vor unseren Jüngsten und wartet bis dieser sie füttert oder ihm die Hälfte einfach runter fällt 🙂
Unser Gast Hund Biondo findet diese Nähe nicht ganz so prickelnd. Sein Blick mit großen Augen verrät hier ganz klar, dass ist mir eigentlich zu nah… Futter hin oder her. Mit Kind und Hund solltest du deinen Hund genau kennen. Bis wohin fühlt sich dein Hund wohl? Was duldet dieser denn? Und wieviel Impulskontrolle hat er?
Impulskontrolle bedeutet einem Reiz zu widerstehen. Also unser Anfangs besprochenes wichtiges Futter als Belohnung darf aber in genau solchen Situationen mit Kindern nicht einfach geholt werden. Der Hund muss hier klar lernen, das Futter bedeutet Belohnung und Futter beim Kind bedeutet Tabu. Unsere Hunde schaffen und können das, aber ich bin ehrlich unsere kleinen Kinder nicht. Unser Max ist noch keine zwei Jahre, wenn ich ihm sage er soll etwas nicht tun, macht er genau das 🙂 Das kennst du hoffentlich auch und wir sind nicht die Einzigen mit solch einem frechen Kind haha. Also versuche ich hier meinen Hund zu loben für das ruhige abwartende Verhalten und gleichzeitig meinem Kind zu erklären dass dies ein schlechter Platz zum Essen ist. Dreimal darfst du Raten wer das schneller verstanden hat?
Die selben Situationen haben wir beim gemeinsamen Essen am Tisch. Unser großer Sohn hat hier schon viel mehr Verständnis und weiß: Lucy bekommt nichts vom Tisch. Als Hundepsychologin würde ich sagen, schicke deinen Hund konsequent auf seinen Platz! Als Mama hab ich keine Zeit dazu und bin nicht konsequent das auch durchzuziehen. Links und rechts jeweils eines meiner Kinder, Brote schmieren, beim Essen helfen, falsch geschnittene Brote bis zur Eskalation vermeiden und dann noch den Hund immer wieder weg schicken? Keine Chance bei uns. Bevor Max auf die Welt kam hat Lucy auch nie so am Tisch gesessen, mittlerweile weiß sie aber genau: da wo die Kinder sitzen fällt das Meiste runter 🙂 Hunde sind nicht doof.
Wir haben uns arrangiert mit der Version dass Lucy unter dem Tisch liegen und als Staubsauger fungieren darf. Sie bekommt immerhin nichts mit Absicht vom Tisch und wenn ich ihr sage „Zurück“ dann macht sie das auch brav. Also für uns die im Alltag beste Lösung.
Hat man jetzt einen Hund der Futterneidisch ist kommen hier echte Probleme auf einen zu und wieder ist das Thema Impulskontrolle so wichtig. Futter nehmen nach einer Freigabe kann hier auch sehr gut helfen, somit stürmt der Hund nicht direkt auf alles Fressbare, sondern wartet ab. Und genau dass muss ein Familienhund können, abwarten! Warten auf Futter, warten auf hinterher rennen und so weiter. Kann er das nicht, ist es für alle Beteiligten super stressreich und kann auch gefährlich werden. Impulskontrolle, ein sehr wichtiges Training für einen Hund in der Familie.